2014 05 10 01Bei wolkenverhangenem Himmel trafen sich 14 Wanderfreunde um 7 Uhr am Bahnhof Schöneicher Plan.

Klaus Voeckler erzählte zuerst über die Geschichte dieser Eisenbahnstrecke und auch über den Bombenangriff, der 1944 den Bahnhof und die Umgebung heftig getroffen hatte. Später blickten wir links über das große Gewerbegelände und erfuhren von seiner wechselvollen Geschichte.

 

 

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Es wurde Knochenleim und Waschmittel produziert, Tierhaare- und Felle verarbeitet.

Im 2. Weltkrieg wurden hier Rüstungsgüter hergestellt. Nach dem Krieg entstand das Lehrgeräte- und Reparaturwerk Mittenwalde.



Nach der Wende wurden Straßenbahnen repariert und heute befinden sich dort viele mittelständische Betriebe. Der rechte Blick war immer auf das umfangreiche Deponiegelände, welches seit über 100 Jahren diese Gegend nun prägt, gerichtet. Hier wurde der unbehandelte Müll von Ost- und Westberlin, natürlich getrennt, auf große Halden verbracht. Heute wird nur noch die Asche der Müllverbrennungsanlagen hier verkippt.
An der alten „Müllstraße“ stehen gepflegte Einfamilienhäuser, schöne Gärten sind angelegt worden, sehenswerte Teiche und Wassergräben mit reichhaltiger Flora und Fauna prägen das Landschaftsbild. Als wir vorüber kamen flatterten enten auf und Haubentaucher verschwanden im Wasser, um an andere Stelle wieder aufzutauchen. Sogar eine Badestelle an der sich Badelustige ins Nass stürzen können ist hier vorhanden.
Jedoch Ausgangspunkt für die Entwicklung des Schöneicher Plans war die Massenproduktion von Ziegelsteinen vor 1900. Die produzierten Ziegelsteine wurden dann über die Kanäle nach Berlin geschifft. Die alten Förderstätten des Tonabbaues, wurden dann die ersten „Müllkuten“. Vom einstigen Reichtum der Ziegelbarone stehen heute nur noch zwei Villen und ein leerstehendes Arbeiterhaus. Von den Produktionsanlagen gibt es nur noch drei Überreste.

Im tollen Partyraum von Herrn Schramm nahmen wir noch ein deftiges Frühstück ein und sahen seinen Film über den Schöneicher Plan.Zur Überraschung fuhr er uns dann noch mit seinem Spezialanhänger zu unseren Autos zurück.

Text: Karola Andrae
Fotos: Klaus Andrae

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