Exkursion nach KW mit Besuch Schloss und Sender- und Funktechnikmuseum

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Die diesjährige Exkursion führte uns ins nicht weit entfernte Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald, wo wir zwei touristische Attraktionen besichtigen wollten. Unsere Erkundung begann mit einer einstündigen Führung im Schloss. Diese Residenz ist eng verbunden mit der Persönlichkeit König Friedrich Wilhelms I., der 1683 im Alter von zehn Jahren sowohl das Anwesen als auch die umliegenden Ländereien von seinem Vater Friedrich III. geschenkt bekam.

Neben ausführlichen Erläuterungen zur architektonischen Gestaltung erfuhren wir viel über die Lebensweise des Monarchen. Im Eingangsbereich wird eine Dokumentation zur Schloss- und Garten-geschichte gezeigt. Über den Treppenturm gelangt man in die einzelnen Räume.

Im Empfangs- und Arbeitszimmer geben Gemälde Auskunft über das Leben des Königs. So sieht man u.a. Szenen der königlichen Jagd, auf die er leidenschaftlich ging. Mehrere Monate hielt er sich mit seiner Familie in diesem Schloss zur "Herbst-Lust" auf. Das Schlafkabinett ist ein kleiner Raum, denn Friedrich Wilhelm I. ist für seinen asketischen Lebensstil bekannt. Als größter und

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repräsentativster Raum gilt der Festsaal. Der Rundgang führt weiter in die Gemächer der Königin Sophia Dorothea, in die Offiziersgalerie und ins Tabakskollegium. Die Ausstattung dieses Raumes ist bemerkenswert. An dem riesigen Tafeltisch saßen die Mitglieder des Kollegiums, an den Wänden hängen Gemälde mit deren Porträts, zu sehen sind weiter eine Münzkanne sowie eine Silberstatuette Friedrich Wilhelms I.

Hier im Schloss Königs Wusterhausen entwickelte Friedrich Wilhelm I. sein Modell vom modernen preußischen Staat. Vieles änderte er im preußischen Königreich durch grundlegende innere Reformen, führte u.a. 1717 die allgemeine Schulpflicht ein. Bekannt ist er auch unter dem Namen "Soldatenkönig" und bis heute eine umstrittene Persönlichkeit.
Nach dem Mittagessen in "Hoenckes Altes Wirtshaus" fuhren wir zur nächsten Station unserer Exkursion auf den Funkerberg, wo bis 1992 siebzig Jahre lang Radio gesendet wurde und wo sich jetzt das Sender- und Funktechnikmuseum befindet, in dem wir zur Führung angemeldet waren.
Wir erfuhren viel Wissenswertes über die Geschichte des Funkerberges, der seit der

2017 05 24 04Ausstrahlung des historischen Weihnachtskonzertes am 22.12.1920 als "Wiege des Rundfunks in Deutschland" gilt. Der 1993 gegründete Förderverein "Sender Königswusterhausen" e.V. setzte sich zum Ziel, die Rundfunkgeschichte Königs Wusterhausens zu bewahren und künftigen Generationen erlebbar zu machen. So konnte 1996 der 1. Teil des Museums im Senderhaus 1 eröffnet und weiter kontinuierlich ausgebaut werden. Im Juli 2005 musste es auf Grund des auslaufenden Mietvertrages geschlossen werden (der gesamte Funkerberg befand sich im Besitz der Deutschen Telekom AG). Nach Verhandlungen mit dieser und der Stadt Königs Wusterhausen konnte das Museum 2007 wieder eröffnet werden, denn die Stadt nahm den gesamten Funkerberg in ihren Besitz. Die Gebäude und technischen Einrichtungen stehen zum großen Teil unter Denkmalschutz.

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Die ehrenamtliche Mitarbeiterin - bis zur Einstellung des Sendebetriebes selbst als Technikerin dort tätig - vermittelte uns ein anschauliches Bild von der Ent-wicklung der Rundfunktechnik, erläuterte kompetent die technischen Geräte, ließ eigene Erfahrungen einfließen und ging auf die Fragen der Besucher ein. Durch ihre lebendigen Ausführungen und ihr authentisches Auftreten wurde die Führung für uns zu einem besonderen Erlebnis.
Beginnend mit dem Funkerbergmodell führte uns der Rundgang durch den ehemaligen Sendesaal mit der chronologischen Darstellung der Entwicklung der Funktechnik sowie in den Maschinensaal.

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Wir danken allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sender- und Funktechnikmuseums Königs Wusterhausen für ihr engagiertes Wirken.

2017 05 24 08Anzumerken wäre noch:
Aus dem geplanten abschließenden Treffen in einem Café der Stadt wurde auf Grund eines Mega-Staus auf der Hauptstraße leider nichts.
Ein Dankeschön Gudrun und Dieter Haase für die Organisation dieser Veranstaltung.

Text und Fotos: Rosemarie Awdoschin

 

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